Grüne Richtung: CO2-Fußabdruck und Kreislaufwirtschaft versus Verbraucherbewusstsein

Im rahmen unserer Serie “Grüne Richtung” geben wir heute das Wort an die Firma North. Sie wird uns erklären, wie man die Umwelt durch Haushaltsgeräte verbessern kann und erklärt uns warum wir auf unseren CO2-Fußabdruck achten sollten. Viel Spaß beim Lesen!

Im Jahr 2020 verkaufte der Shop North.pl 600.000 Teile für Haushaltsgeräte und Audio-/Videogeräte, was insgesamt 15.474,98 Tonnen Elektroschrott entspricht, der nicht der entsorgt wurde. Woher kommt diese Zahl? Wir erklären es Ihnen. Eine durchschnittliche Waschmaschine wiegt etwa 80 kg, eine Spülmaschine weitere 50 kg. Kleine Haushaltsgeräte wie Smoothie Maker, Mixer, Staubsauger wiegen einige Kilo. Zusammenfassend stellt sich heraus, dass durchschnittlich etwa 200 kg Elektroschrott pro Einwohner Polens anfallen.

Die Reparatur einer Pumpe oder der Austausch der Heizung in der Waschmaschine bringt ein 80 Kilogramm schweres Gerät zurück ins Leben, wodurch es nicht auf einer Deponie landet. Auch wenn es nur ein Tropfen im Meer der Bedürfnisse zu sein scheinen, bringt uns jede Reparatur einer Vision einer Welt näher, in der Boden und Wasser nicht durch Schwermetalle belastet werden und Deponien nicht aus allen Nähten platzen. Die erhaltenen Zahlen sind bereits beeindruckend. Zur Veranschaulichung: Ein Tank eines Panzers wiegt etwa 15 Tonnen. Im Jahr 2020 haben wir also hunderttausend Panzer vor dem Schrott gerettet. Das wachsende Verbraucherbewusstsein garantiert, dass sich dieser Trend auch in Zukunft fortsetzen wird.

Der CO2-Fußabdruck und seine Folgen für die Umwelt

Nur wenige wissen, dass die Determinante des Verbrauchs natürlicher Ressourcen der sogenannte „ökologische Fußabdruck“ ist. Seinen Zahlenwert erhält man auf der Grundlage der Analyse, wie viele Ressourcen ein Mensch benötigt, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, und wie hoch die Fähigkeit des Planeten ist, sie wiederherzustellen. Vereinfacht gesagt geht es darum, wie viele Hektar Land und Meer gebraucht werden, um das von den Menschen erzeugte Kohlendioxid aufzunehmen.

Laut Daten aus dem Jahr 2017 hat Polen die Fähigkeit, sich auf dem Niveau von 2,0 Globaler Hektar (gHa) zu regenerieren, während der durchschnittliche Bürger 4,7 gHa verbraucht, was einem Defizit von 2,7 gHa entspricht. Das ist sehr viel, aber dennoch keine sichtbare Steigerung und ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum letzten Jahrhundert. In den letzten zwanzig Jahren hält sich der gHa-Bedarf bei etwa 4,5, während er in den Jahren 1975-1990 sogar bei 6,0 lag [1].

Einer der Bestandteile des ökologischen Fußabdrucks ist der „Kohle-Fußabdruck.“ Er berechnet sich aus der Menge der Treibhausgasemissionen einer Person im Jahresverlauf, unter Berücksichtigung von z.B. der Haushaltsgröße, des Medienkonsums, der Zahl der Haushaltsmitglieder, der Ernährungsvorlieben, des Einkaufsverhaltens, der Mülltrennung oder Art, mit welchen Verkehrsmitteln man sich fortbewegt.

In Polen beträgt der CO2-Fußabdruck ca. 10 Tonnen pro Jahr, aber entgegen dem Anschein ist die Minimierung nicht schwierig. Warum? Es reicht aus, die täglichen Gewohnheiten zu ändern und den Konsum einzuschränken. Schon solch einfache Schritte wie Fahrrad statt Auto, Mülltrennung oder das Abstellen des Wassers beim Zähneputzen wirken sich positiv auf die Umwelt aus[2].

Die Kreislaufwirtschaft und die Reduzierung von CO2

Eine Möglichkeit, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, ist die Kreislaufwirtschaft. Sie besteht darin, dass Produktionsabfälle einer Aktivität zu Rohstoffen für andere Prozesse werden. Dadurch verbleiben die Ressourcen möglichst lange in der Wirtschaft, ohne dass nach neuen gegriffen werden muss und, auch das Abfallaufkommen wird nicht erhöht. Dieses Konzept ermöglicht Einsparung von 70% der natürlichen Ressourcen im Vergleich zum linearen Modell, das auf dem kontinuierlichen Rohstoffverbrauch basiert [3].

Ein Beispiel der Kreislaufwirtschaft-Aktivität ist die Idee „Reparieren statt wegzuwerfen“. Das Bewusstsein, dass nicht erneuerbare Materialien möglichst lange im Umlauf bleiben müssen, nimmt allmählich zu. Dadurch reparieren immer mehr Polen ihre Sachen, anstatt sie wegzuwerfen, insbesondere wenn es nur zu einem kleinen Mangel gekommen ist.

Zum Beispiel: die Mühlen der Kaffeevollautomaten sind konstruiert, um einige zehntausende von Zyklen auszuführen – danach verschleißen die Grate und Kaffee wird nicht mehr gemahlen. Es ist jedoch kein Grund, das Gerät zu entsorgen. Meistens genügt es, nur das Mahlwerk auszutauschen und die Kaffeemaschine ist problemlos weiterverwendbar. Gleiches gilt für Heizungen, Pumpen, Kohlebürsten und andere Elemente, die mit der Zeit verschleißen.

Der vom Circularity Gap Report erstellte Bericht über die Kreislaufwirtschaft im Jahr 2021 zeigt, dass die Welt derzeit nur zu 8,6% zirkulär ist und die höchsten CO2-Emissionen mit Haushalt, Verkehr und Nahrung verbunden sind. Das CGR präsentiert 21 Lösungen, die diese Emissionen bis 2032 um 39 % reduzieren könnten. Die wichtigsten davon sind: nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, längere Fahrzeuglebensdauer, Schonung der Ressourcen in den Haushalten, erneuerbare Energien, Reparatur und Erneuerung von Haushaltsgeräten [4]. Wenn Sie die vollständige Liste der Empfehlungen aus dem Circularity Gap Report 2021 sehen möchten, klicken Sie hier: https://www.circularity-gap.world/2021#inventions

Häusliche Reparaturen sind ein Schritt zum Besseren. Das Bewusstsein für die Gefahren der Elektroschrottproduktion wächst ständig. Wenn dieser Trend anhält, können wir hoffen, dass zusammen mit dem Einsatz anderer Lösungen aus dem Bereich der Kreislaufwirtschaft die Annahmen von CGR zu erreichen sind und die CO2-Emissionen deutlich gesenkt werden können.

Der Text entstand im Rahmen der von North und Green Cell organisierten Kampagne "Grüne Richtung". Mehr zu dieser Kampagne können Sie hier lesen.

[1]Footprintnetnetwork, https://data.footprintnetwork.org/, Zugang: 14.06.2021
[2] WWF, https://www.wwf.pl/index.php/aktualnosci/od-dzis-ludzkosc-zyje-na-ekologiczny-kredyt-jedna-ziemia-nam-nie-wystarczy, Zugang: 14.06.2021
[3]Ministerium für Klima und Umwelt, https://www.gov.pl/web/klimat/goz, Zugang: 16.06.2021
[4]CGR, https://www.circularity-gap.world/2021, Zugang: 16.06.2021

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